Kulturforum der Sozialdemokratie Münsterland e.V.

Rückschau

Künstler*innen in Zeiten von Corona


André Stinka, MdL

19.01.2021
Zoom-Konferenz mit André Stinka, MdL, zur Lage der Künstlerinnen und Künstler in Zeiten von Corona

Unter der Federführung des Kulturforums der SPD im Münsterland traf sich der Landtagsabgeordnete André Stinka mit Kulturschaffenden aus der Region, um über Probleme und Existenzsorgen zu sprechen. „Es ist wichtig, als Ansprechpartner da zu sein und über mögliche Lösungen zu sprechen“, findet Stinka. Zahlreiche Kulturschaffende aus den verschiedensten Bereichen nahmen am Austausch teil, etwa Schauspieler, Lehrende, Einrichtungsleiter, selbstständige Künstler verschiedener Richtungen, andere in befristeter Arbeit oder auch in Kurzarbeit. „Wir haben die ganze Bandbreite der Kulturszene abgebildet“, freute sich Peter Amadeus Schneider vom Kulturforum über die Teilnehmenden.

Die Problemfelder waren ebenso wie das Teilnehmerfeld breit gestreut: insbesondere die Selbstständigen kritisierten die lange Hängepartie, bis überhaupt Hilfen kamen. „Ohne den Partner oder Unterstützung aus der Familie wäre es sehr knapp geworden“, so eine häufige Aussage der Teilnehmenden. „Jetzt sind wir professionelle Antragsteller statt Künstler“, sagte ein Teilnehmer augenzwinkernd mit Hinblick auf die Fördertöpfe. „Menschen, die darin aber nicht so gut sind, haben echte Probleme, sich im Förderdschungel zurecht zu finden.“ Unterschiedliche Zielgruppen, Fördervorgaben und Fristen seien hier häufige Stolperfallen. Viele sorgten sich außerdem über schwindende Unterstützung in der Gesellschaft: „im ersten Lockdown waren viele noch solidarisch, jetzt gibt es aber immer mehr Vereins-Abmeldungen“, berichteten Vereinsvorsitzende.

André Stinka appelliert deshalb auch an die Bevölkerung: „Zeigen Sie sich solidarisch mit der Kulturszene – bleiben Sie in den Vereinen, nutzen Sie alternative Programme und stärken Sie so die Kultur in dieser Corona-Zeit.“ So könne jeder zumindest ein wenig die Szene unterstützen. Die Kulturschaffenden wollen sich nun möglicherweise im Münsterland überparteilich zusammenschließen. „Das wäre ein wichtiger Schritt, um auch nach Außen verstärkt auf Probleme aufmerksam zu machen und mit einer starken Stimme zu sprechen“, begrüßt Stinka die Idee. Hierzu werde man in den nächsten Wochen im Hintergrund Gespräche führen, ergänzt Schneider. Anregungen für die Politik will Stinka mit in den Landtag nehmen und weiter bearbeiten: „Es gab viel Input, wir müssen jetzt prüfen, was davon wir in der Politik tun können, um die Kultur zu stärken“. In einem Punkt ist sich der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende aber sicher: „Wir müssen die Kulturszene unterstützen und erhalten – denn sie spielt für unser gesellschaftliches Leben eine maßgebliche Rolle.“

Simon Peletz

 

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